Fusionsküche

Die letzten Tage entstand in meinem Kopf die Idee für ein neues Gericht, welches definitiv der Fusionsküche zuzuordnen ist.

Aber was ist Fusionsküche überhaupt? Als Fusionsküche wird die Kombination unterschiedlicher Esskulturen und Kochkünste sowie die Vermischung klassischer Regional- und Nationalküchen verstanden, wenn man Wikipedia glauben will. So oder so ähnlich findet man es aber auch woanders erklärt.


Ein  Beispiel ist etwas die beliebte Currywurst. Sie kombiniert die deutsche Bratwurst mit dem amerikanischen Ketchup und dem indischen Currypulver. Als die Currywurst erfunden wurde, gab es denn Begriff Fusionsküche aber vermutlich noch gar nicht.

Aber was für ein Gericht kam mir in den Sinn? Nun, auf den ersten Blick mag es etwas seltsam klingen, aber in meinem Kopf entstand die Idee für Semmelknödel Teriyaki Style.

Semmelknödel sind ein typisches Gericht aus Deutschland. Man bekommt sie in vielen Restaurants als Beilage. Auf vielen Speisekarten sind Semmelknödel mit Pilzsoße eines der angebotenen vegetarischen Gerichte.

Auf unserem Betriebsausflug gestern wurden im Lokal Käsespätzle und Semmelknödel mit Pilzsoße als vegetarische Gerichte angeboten. Man könnte jetzt behaupten, dass dies etwas eintönig ist, aber beide Speisen sind unheimlich lecker.

Diese Eintönigkeit bietet aber auch den Vorteil, dass man Lokale gut vergleichen kann. Man hat dann eine Art Spätzle- oder Semmelknödelskala. Gestern habe ich mich dann für die Spätzle entschieden, da ich für heute schon Semmelknödel mit Pilzsoße geplant hatte.

Aber die Semmelknödel mit Pilzsoße waren nur Mittel zum Zweck, ich wollte eigentlich Semmelknödel Teriyaki Style machen, aber dafür braucht man gekochte Semmelknödel. Da mein Vater Semmelknödel mit Pilzsoße mag, bot es sich an, dass es sie zu Mittag gibt. Dazu gab es dann frische gelbe Bohnen vom Markt.



Ich konnte den gelben Bohnen einfach nicht widerstehen und als Eiweiß- und Balaststoffquelle boten sie sich an.

Aber nun zum eigentlichen Thema. Ich habe keine Ahnung, wie ich genau auf die Idee kam, Semmelknödel auf Teriyaki Art zu machen. Ich liebe Teriyaki. Es ist eine der besten japanischen Zubereitungsarten.

Für Teriyaki wird Fleisch oder Gemüse in einer speziellen Soße mariniert und dann darin gedünstet.. Die Soße gibt dabei einen schöne dunkle Farbe und einen kräftigen Geschmack. Ich habe schon einiges damit gemacht und ich bin immer wieder überrascht, was man damit alles machen kann.

Meine Leidenschaft für Semmelknödel stammt noch aus Kindheitstagen. Aber sie gehören auch zu den besten Arten der Resteverwertung.
Vermutlich kam daher auch die Idee für die Fusionsküche. Ich bin nämlich stets auf der Suche nach neuen Ideen für Gerichte aus alten Brötchen für das Lokal meiner Träume. Das Restaurant trägt den  Namen "Zur alten Semmel" und befindet sich in einem alten uhrigen Fachwerkhaus. Es gibt nur Gerichte aus alten Brötchen. Semmelknödel sind da ein Muss, aber Semmelknödel werden dann irgendwann langweilig und man sich etwas einfallen lassen. Spinatknödel sind dann eine nette Variante, genauso gebackener Semmelknödel oder gebratene Semmelknödel. Natürzlich kann man auch mit den Soßen variieren, auf diese Weise kam ich vermutlich auf die Idee mit Teriyaki.

Ich schaue viele japanische Animes, davon viele übers Kochen. Dazu ist mein bester Freund mit einer Japanerin zusammen. Alles genug Gründe um die auch einer Fusion in der Küche zu wagen.

Als die Idee geboren war, habe ich natürlich gleich Google danach abgesucht. Verrückte Ideen haben ja auch andere. Ich konnte jedoch diese Kombination nicht finden, was auf zwei potentielle Optionen hindeutete. Erstens noch niemand hatte diese Idee oder zweitens, sie war so miserable, dass niemand darüber sprechen wollte.

Noch  mehr Grund es auszuprobieren. Das Ergebnis war dann doch eine geschmackliche Überraschung. Es ist einfach perfekt. Auch optisch kann sich das Gericht sehen lassen, die Teriyaki-Soße verleiht den Knödeln eine wundervolle glänzende braune Farbe.




Aber genug geredet, Zeit für die Rezepte.

Teriyaki-Soße


Zutaten:

  1. 250ml Sojasoße
  2. 30ml Reisessig
  3. 1 EL Honig
  4. 2 Knoblauchzehen

Zubereitung:

  1. Knoblauch schälen und mit einer Knoblauchpresse zerdrücken.
  2. Knoblauch in eine Schüssel geben.
  3. Sojasoße, Honig und Reisessig dazugeben.
  4. Alles kräftig verrühren bis sich der Honig aufgelöst hat.
  5. Abdecken und für mindestens 6 Stunden ziehen lassen.



Semmelknödel Teriyaki Style


Zutaten für 4 Portionen:

  1. 12 Semmelknödel
  2. 6 EL geröstetes Sesamöl
  3. 2 EL Sesamsamen
  4. 1 rote Chilischote
  5. 2 Frühlingszwiebel
  6. Teriyaki-Soße

Zubereitung:

  1. Frühlingszwiebel putzen und in Ringe schneiden.
  2. Chilischote waschen und in Ringe schneiden.
  3. Sesamöl in einem großen Topf auf mittlere Temperatur erhitzen.
  4. Semmelknödel von allen Seiten goldbraun anbraten.
  5. Temperatur reduzieren.
  6. Teriyaki-Soße dazugeben und die Knödel unter häufigem Wenden schmorren.
  7. Sobald die Soße fast völlig eingekocht ist und die Knödel von allen Seiten braun sind, auf Tellern anrichten.
  8. Sesamsamen darüber streuen.
  9. Frühlingszwiebel und Chilischote darüber verteilen.
  10. Servieren.


Anstelle eines Topfes kann man auch eine Pfanne nehmen, aber der Topf lässt sich leichter säubern. Eingekochte Teriyaki-Soße hat den Nachteil, dass sie sehr klebrig ist.

Abschließend lässt sich festhalten, falls ich jemals "Zur alten Semmel" eröffnen sollte, wird es definitiv Semmelknödel Teriyaki Style geben.



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